Dienstag, 20. März 2007

Immer noch muss ich mich etwas an die neue Form des Gespräches gewöhnen. Ganz unrecht hatte der Karikaturist, der mich ganz erschöpft im Bundeshaus am Bloggen zeichnet, nicht. Ich versuche, die Karikatur aufzuschalten. Wieder kann ich sagen, dass ich alle Beiträge gelesen habe, jetzt aber nur einige davon zum Anlass nehme, um auf die verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen Bloggen und Realpolitik zu verweisen. Es wurde (unter anderem von Regula Baggenstoss und indirekt auch von Mark) zu der Lobbypolitik in unserem Lande gesprochen, die zu vielen Kompromissen zwingt und manchmal die Entscheide auch verzögert. Schauen wir uns also mal die Geschichte der CO2-Abgabe an:

Übersetzung für die Jugend:
Liebe Michi-Grinde

Immer no muss ich mich a di neu From vom Gspräch gwöhne. Ganz unrächt hät de Karikaturist nöd gha, wo mich fast am penne i de Bundeshütte am Blogge zeichnet hät, nöd gha. Ich versuche die Karikatur zufzschalte. Wieder chan ich säge, dass ich alli Kommentär gläasse han, aber nur ei paar wenigi zum Alass ne wird, um über die verschiedene Geschwindigkeite bim Blogge und i de reale Politik z’verwiese. Es isch (unter anderem vo de Misses Baggenstoss und em Master Mark) vo de Lobbypolitik i eusem Land gsproche, die zu vielene unnötige Kompromisse zwingt und mängisch d’Entschei au verzögeret. Lueged mehr mal d’Story mit de CO2 Abgab a.

Bedeutung:
Herr Leuenberger ist an den Blog als Kommunikationsform noch nicht ganz gewöhnt, wiedermal hat er natürlich alle Blogeinträge gelesen, wird aber nur auf einige wenige eingehen.

Heute morgen ist die Abgabe endlich beschlossen worden. Sie hat eine unendlich lange Geschichte hinter sich und kennt viele Kompromisse. Zuerst möchte ich nochmals festhalten: Sie ist keine Steuer, sondern eine Lenkungsabgabe. Ihre Erträge werden via Krankenversicherungsprämien vollumfänglich der Bevölkerung zurück erstattet und kommen nicht in die Staatskasse. Diese Idee wurde in den 70er Jahren als ein Instrument für die Umweltpolitik entworfen. Jetzt kann sie umgesetzt werden.

Übersetzung für die Jugend:
Hüt morge isch d’Abgab ändlich nach viele krasse Fights bschlosse worde. Sie hät e voll langi Gschicht hinter sich und hät viele Schläg is Gsicht oübercho. Zerst möchte ich eimal festhalte, das sie isch kei Stür, sondern ä Länkigsabgab. Ihri Erträg werdet via Chrankeversicherigsprämie vollumfänglich de Bevölkerig zrugg erstattet und chömed nöd id Staatskasse. Die Idee isch i de 7er Jahr als Instrumänt für d’Umwältpolitik entworfe worde. Jetzt chan sie ändlich umgsetzt werde.

Bedeutung:
Die CO2-Abgabe ist nach einer langen Zeit seit der ersten Eingabe endlich beschlossen worden. Diese Abgabe stellt keine Steuer, sondern eine Lenkungsabgabe dar. Die Einnahmen fliessen über die Krankenversicherungsprämien wieder zur Bevölkerung und gelangen nicht in die Staatskasse.

Am Dienstag, 20 März, haben die beiden Kammern endlich eine Einigung gefunden. Ab nächstem Jahr wird die CO2-Abgabe erhoben.
Diese beinahe unendlich lange Geschichte, die von Kompromissen durchwoben ist, zeigt, wie langwierig es zuweilen sein kann, ein Ziel tatsächlich umzusetzen. Oder wie ich es heute morgen im Nationalrat sagte: Ein Ziel zu nennen ist nicht schwer - es umzusetzen jedoch sehr. Doch hinterher muss ich sagen, es lohnt sich eben doch, einen langen Atem zu haben und Kompromisse einzugehen. Endlich haben wir nun die Mittel, um die Kyoto-Ziele zu erreichen. Der Einsatz hat sich gelohnt. Bis zum nächsten Mal.

Übersetzung für die Jugend:
Am Dsieschtig, 20 März händ die beide Chammere ändlich e Einigung gfunde. Abem nächste Jahr wird die CO2 Abgab erhobe.

Die fast unändlich langi Gschicht, zeigt wie lang es teilwies gha chan bis es Ziel ändlich umgsetzt werde chan. Oer wie ich’s hüt im Nationalrat gseit han: Ziel zu nennen ist nicht schwer - es umzusetzen jedoch sehr. Doch jetzt muss ich säge, es hät sich glohnt die paar Fustschläg abzwehre und e paar Fights zverlüre. Ändlich händ mehr es Mittel, um d’Kyoto-Ziel z’erreiche. Die Isatz hät sich glohnt. Tschau zäme!

Bedeutung:
Die CO2 Abgabe ist beschlossen, trotz harter Arbeit. Aber die Arbeit hat sich gelohnt.

P. S. : Pour faciliter l’accès au blog aux francophones, les nouvelles contributions seront désormais traduites en français aussi rapidement que possible.

Übersetzung für die Jugend:
Wär das schiess Franz i de Schul besser gsi, chönt ich das jetzt au lässe!

Bedeutung:
Ähm...

Freitag, 16. März 2007

Luftreinhaltung hat sehr hohen Stellenwert

Bern, 16.03.2007 - Das Bundesamt für Umwelt beantwortet die Eingaben "Anspruch auf gesunde Luft", die sieben Bürgerinnen und Bürger begleitet durch Greenpeace beim Bund eingereicht haben.

Übersetzung für die Jugend:
Bärn, 16.03.2007
S'Bundesamt für Umwält hät die voll geil Idee "Anspruch auf gesunde Luft", wo vo dene siebe Freaks und de Greenpeace bim Bund igreicht worde isch, aglotzt.

Bedeutung:
Eine Eingabe von Bürgerinnen und Bürgern wurde vom Departement Umwelt angeschaut.

Sieben Bürgerinnen und Bürger haben am 15. resp. am 28. Dezember 2006 in einer Eingabe an den Bundesrat, die Bundesversammlung und das Bundesamt für Umwelt BAFU ihren Anspruch auf gesunde Luft kundgetan und den Bund aufgefordert, die Einhaltung der geltenden Luftreinhaltegrenzwerte durchzusetzen. Die Eingaben wurden begleitet von Greenpeace Schweiz.

Übersetzung für die Jugend:
Siebe Freaks händ am 15. bzw. 28. Dezember 2006 s Gfühl gha, sie münd de Bundesrat, d'Bundesversammlig und s'Bundesamt für d'Umwätl ihre Aspruch uf gsundi Luft kundtue und sie händ de Bund ufgforderet, dass die Ihaltig vo dene geile Luftreinhaltigsgränzwert durezsetze - wenn nötig au mit Gwalt. D'Igab isch vo de Greenpeace unterstützt worde.

Bedeutung:
Die sieben Bürgerinnen und Bürger wollen mit dieser Eingabe ihr Recht auf gesunde Luft bekräftigen und fordern vom Bund eine durchsetzung der Luftreinhaltungsgrenzwerte.

Das BAFU wurde beauftragt, die Eingaben zu beantworten. Im Brief vom 15. März 2007 (siehe Beilage) betont BAFU-Direktor Bruno Oberle, dass der Bundesrat der Bekämpfung der zu hohen Schadstoffkonzentrationen in der Luft einen sehr hohen Stellenwert beimesse: "Seit Mitte der 1980-er Jahre haben Bund, Kantone und Gemeinden eine Vielzahl von Luftreinhalte-Massnahmen getroffen und vollzogen. Dadurch haben der Schadstoffausstoss und die Luftbelastung stark abgenommen. Im Rahmen des Luftreinhalte-Konzeptes des Bundes, der Massnahmenpläne der Kantone sowie der Genfer Konvention werden weitere Massnahmen zur Einhaltung der Immissionsgrenzwerte (IGW) erarbeitet."

Übersetzung für die Jugend:
S'BAFU isch voll druffe gsi und hät die Igabe beantworte müesse. Imene krass langwilige Brief vom 15. März 2007 hät de Masterchief vom BAFU de Bruno Oberle bekräftigt, dass de Bundesrat au voll gern gsundi Luft will und d'Bekämpfig vo de höche Schadstoffkonzentration i de Luft en höche Stelelwärt hät. "Seit Mitte der 1980-er Jahre haben Bund, Kantone und Gemeinden eine Vielzahl von Luftreinhalte-Massnahmen getroffen und vollzogen. Dadurch haben der Schadstoffausstoss und die Luftbelastung stark abgenommen. Im Rahmen des Luftreinhalte-Konzeptes des Bundes, der Massnahmenpläne der Kantone sowie der Genfer Konvention werden weitere Massnahmen zur Einhaltung der Immissionsgrenzwerte (IGW) erarbeitet."

Bedeutung:
Das BAFU wurde beauftragt diese Frage zu klären. Herr Oberle nahm dazu Stellung und betonte noch einmal den hohen Stellenwert dieser Sache für den Bundesrat.

Der Brief listet den Stand der Luftreinhalte-Massnahmen in der Schweiz auf. Bruno Oberle räumt ein, dass die Luft in der Schweiz noch nicht die gewünschte Qualität erreicht hat. Weiter schreibt er:Die Mehrheit der Anliegen der Bürgerinnen und Bürger betrifft Massnahmen, die auf dem Weg der Rechtsetzung von Bundesrat oder Parlament eingeführt werden müssten.

Übersetzung für die Jugend:
De krass Brief listet de Stand vo de Luftreinhalte-Massnahme in de Schwiiz uf. De Bruno-Oberle-Man seit dänn auf, dass eusi Luftqualität no chli scheisse isch. Weiter seit er: "Ich bin überzeugt, dass mit der Umsetzung der bereits umgesetzten und der geplanten Massnahmen die Belastung der Atemluft in Zukunft unter die massgebenden Immissionsgrenzwerte reduziert werden kann." D'Mehrheit vo de Anliege vo de Freaks betrifft Massnahme, wo s Parlament oder d'Bundesrats-Gang gsetzliches Zügs beschlüsse müsstet.

Bedeutung:
In diesem Brief wird der Stand der Luftreinhalte-Massnahmen in der Schweiz dargelegt. BAFU-Chef Bruno Oberle teilt mit, dass die Luftqualtität noch nicht den gewünschten Stand erreicht hat.

Willkommen

Der Bundesrat-Blog öffnet seine Pforten! Hier werden Beschlüsse aus dem Bundesrat in die Sprache der Jugend übersetzt und mit treffenden, kurzen Bedeutungen ergänzt. Beachtet bitte, auf diesem Blog wird keine Rücksicht auf irgendwelche poltische Gesinnungen genommen!